Rettung der nun vorläufig insolventen Renell Wertpapierhandelsbank durch die KYT Holding ist gescheitert
Kryptische Bankpleite bei Renell
10.05.2024 ▪ Liebe Leserinnen und Leser,
diese Woche wagen wir einen Gedankensprung in die unendlichen Weiten des Weltalls:
Renell Wertpapierhandelsbank: Pläne für Kryptoverwahrungen und andere moderne Themen konnten die Bank nicht mehr retten – ein vorläufiger Insolvenzverwalter sorgt für eine harte Landung.
Weltraumlöwe: Marius Schwarz war als geborener Grieseler auch bei Leonidas aktiv, bevor er hochtrabende Pläne entwickelte. Mit der gescheiterten Renell-Übernahme wollte er nicht nur zum Mond, sondern gleich Lichtjahre ins Kryptouniversum aufbrechen.
Dagobertinvest bietet den „next level crowdfunding“. In Wahrheit fliegen ihnen die Probleme immer mehr um die Ohren und wer sich als Kunde beschwert, wird als „UEK“ auf andere Sterne weggebeamt.
Project: Wer noch keine Zeitmaschine hat, der sollte beim im Juni 2014 emittierten PROJECT Wohnen 14 die absolute Verjährung von zehn Jahren nach Zeichnung im Auge behalten.
Kurz nach den Investments wurde beim Borsigturm Ende 2022 bereits ein Drittel des Anlegerkapitals wertberichtigt.
Borsigturm als Krisenauslöser
17.05.2024 ▪ Liebe Leserinnen und Leser,
diese Woche lesen Sie eine umfangreiche Recherche zur PROJECT-Gruppe.
Borsigturm: 2022 investierte PROJECT 38 Millionen Euro AnlegerInnenkapital in eine zu dem Zeitpunkt bereits gescheiterte Projektentwicklung. Insolvenzverwalter Volker Böhm hat eine Prüfung veranlasst, ob durch den Rücktritt des Käufers nicht bereits 2022 die gesamte PROJECT-Gruppe gefährdet war.
Cash-Pooling: Ein sehr fragwürdiges System des willkürlich wirkenden Verschiebens von Geld zwischen den Entwicklungsgesellschaften könnte ein Verstoß gegen die allgemeinen Verhaltensregeln für Kapitalverwaltungsgesellschaften sein (§ 26 KAGB).
EK-MAX: PROJECT verweigert Antworten dazu, wie die Verträge mit den Entwicklungsgesellschaften ausgestaltet sind. In einer Veröffentlichung wurde nun erstmals eingeräumt, dass es weitere Einlageverpflichtungen geben könnte. Damit droht ein Dominoeffekt, der bis zu den Fonds durchwirken könnte.
Planabweichung als Standard: Umfangreiche Auswertungen auf Ebene der Entwicklungsgesellschaften zeigen, dass die Planungen beim Objektankauf fast durchgängig verfehlt wurden. Das stellt die Renditeprognosen der jüngeren Fonds in Frage.
Der nächste Goldskandal: vorläufiges Insolvenzverfahren bei der Partumgold Deutschland GmbH
Von Autokraten bis zu Banditen
31.05.2024 ▪ Liebe Leserinnen und Leser,
diese Woche berichte ich über Anbieter von Containern, Gold, Immobilien bis Windkraft:
d.i.i. Investment: AnlegerInnen dürfen alternativlos für die Hansainvest als neue Kapitalverwaltungsgesellschaft stimmen. Rantum Capital und Ex-BaFin-Chef Felix Hufeld profitieren indirekt von einer neu gegründeten Assetmanagerin. Dabei hat Hufeld als Ex-Aufsichtsrat bei der d.i.i. komplett versagt
Partumgold: Der nächste Goldskandal bahnt sich an. Mit dem Titel Prof. Dr. täuschte der Chef AnlegerInnen über seine wahre Gesinnung und Kompetenz. Jetzt muss ein Insolvenzverwalter die Scherben aufkehren.
Re:Fonds: Die zum HTB-Umfeld zählende Gesellschaft hat nach Mark Hülk und Martin Retsch nun schon wieder die Geschäftsführung ausgetauscht. Gut, dass die IG-Leonidas bereits fast alle Fonds auf ein neues Management übertragen hat, das die Untätigkeit der Bremer und die Dreistigkeit der Gründerin Antje Grieseler Stück für Stück aufarbeitet
P&R: Erneut landete ein Rechtsstreit beim Bundesgerichtshof. Der BGH hat die formalen Einschränkungen im WP-Testat nicht als ausreichend angesehen, dass eine Nichtaufklärung darüber bereits eine Haftung für den Vertrieb begründen könnte. Jetzt muss der Anlegeranwalt beim OLG erneut vortragen, warum die Jahresabschlüsse aufklärungspflichtig waren. Traurig, dass das angesichts der bilanzierten fragwürdigen Forderungen noch nicht passierte.
diese Woche berichte ich über eine mündliche Verhandlung gegen Engel & Völkers Digital Invest, ein geplantes KapMuG-Verfahren gegen Exporo, die Insolvenzen bei der Wohninvest-Gruppe und die Auseinandersetzungen rund um die Leonidas-Fonds unter der neuen Geschäftsführung der CAV:
EVDI: Eine mündliche Verhandlung gegen Engel & Völkers Digital Invest fand beim Landgericht Berlin wegen des gescheiterten Crowdfunding-Projekts "Atelier-Wohnungen an der Burg II" statt. Die Verteidigung der Plattform wirkte widersprüchlich, da einerseits umfassende Analysen versprochen, andererseits aber die Bonität der Emittentin und deren Angaben nicht überprüft wurden.
Exporo: Rechtsanwalt Tobias Pielsticker bereitet ein KapMuG-Verfahren gegen Exporo für das gescheiterte Funding „Am Hamburger Stadtpark“ vor. Im Forum Investmentcheck.Community haben sich viele AnlegerInnen zusammengeschlossen, um diesen kostengünstigen und verjährungshemmend wirkenden Klageweg zu beschreiten.
Wohninvest-Pleite: Mit den Insolvenzen bei der Wohninvest-Gruppe steht Exporo vor einem großen Problem, da über zehn laufende Schwarmfinanzierungen betroffen sind. Rechtsanwalt Ilkin Bananyarli wurde als vorläufiger Insolvenzverwalter bestellt und prüft die Lage.
Leonidas: Die Geschäftsführung vieler Leonidas-Fonds wurde von der CAV übernommen, die nun vielfältige Probleme aufarbeitet. Die neue Geschäftsführung erhebt schwerwiegende Vorwürfe gegen die vorherige Leitung, während diese die Vorwürfe als haltlos zurückweist.
Die BaFin greift nun bei der Umgehung von Prospektpflichten stärker durch Bild: Stefan Loipfinger
Angriff auf Prospektvermeidungsstrategien
14.06.2024 ▪ Liebe Leserinnen und Leser,
gestern Nachmittag kam eine eher überraschende Meldung von der BaFin rein. Die Finanzaufsicht hat eine Warnmeldung zu verschiedenen asuco Zweitmarktangeboten veröffentlicht: „Die Finanzaufsicht BaFin hat Anhaltspunkte dafür, dass die asuco Vertriebs GmbH in Deutschland Vermögensanlagen in Form von nachrangigen Namensschuldverschreibungen der asuco Immobilien-Sachwerte GmbH & Co. KG öffentlich anbietet. Es handelt sich um Angebote mit den Bezeichnungen ZweitmarktZins 35-2023 und ZweitmarktZins 43-2023.“ Angeblich wären keine Ausnahmen von der Prospektpflicht ersichtlich. Diese Auslegung könnte auf viele Angebote mit maximal 20 verkauften Anteilen zutreffen, was bei einigen Anbietern für große Nervosität sorgen dürfte.
113 Millionen sollten in Krypto-Automaten fließen – Symbolbild: Stefan Loipfinger
Verschwundene Versprechen
21.06.2024 ▪ Liebe Leserinnen und Leser,
diese Woche berichte ich über das Verschwinden von Assets und Versprechen:
Betrug mit Krypto-Automaten: 113 Millionen Euro wurden in eine angebliche Verpachtung von Automaten zum Tausch von Kryptowährungen investiert. Die BaFin zweifelte an den Renditeversprechen und unterstützte die Staatsanwaltschaft bei einer international koordinierten Aktion, die zu zahlreichen Durchsuchungen und Verhaftungen führte.
Insolvenzanfechungen bei DWL Deutsche Wertlager: Vor fünf Jahren eröffnete das Amtsgericht Rosenheim ein Insolvenzverfahren gegen die DWL Deutsche Wertlager GmbH. Der Insolvenzverwalter Florian Loserth versuchte fragwürdig, Gelder von geschädigten AnlegerInnen zurückzufordern, was zu zahlreichen Gerichtsverfahren führte.
Sachstandsberichte bei P&R-Unternehmen: Die Insolvenzverwalter von P&R berichten, dass 50,1 Prozent der Containerflotte noch bewirtschaftet werden. Trotz des Alters der Container blieb der Bestand stabil und die Auslastung stieg, weshalb die Auszahlungen an die insolventen P&R-Gesellschaften auf nun 865 Millionen Euro anstiegen.
Gebührenfreiheit bei Exporo endet: Exporo, Marktführer bei Schwarmfinanzierungen, beendet die kostenfreie Verwahrung von Wertpapieren in Depots der Baader-Bank ab dem 1. Juli. AnlegerInnen müssen entweder eine monatliche Gebühr zahlen oder das Vertragsverhältnis wird direkt an die Baader-Bank übergeben, was noch höhere jährliche Kosten verursacht.
AnlegerInnen verlieren Millionen mit der SORAVIA-Projektentwicklung „Zollhafen Elements“ in Mainz
Die Ruhe vor dem Sturm
28.06.2024 ▪ Liebe Leserinnen und Leser,
diese Woche lesen Sie von einer umfangreichen Recherche zur One Group.
Beruhigungspillen: Die One Group und SORAVIA erzählen den AnlegerInnen bei ProReal Deutschland 7 und 8 sowie auch bei anderen ProReal-Produkten immer noch, dass alles in Ordnung wäre. Warum die gleichen Projektentwicklungen in einem Fall zu erheblichen Ausfällen führten und in anderen Fällen aber nicht, wollte SORAVIA auf Anfrage nicht erklären.
Fragwürdige Mittelverwendung: Portfolioberichte der vier Poolgesellschaften SC Finance One bis Four zeigen nicht nur Überschneidungen bei den finanzierten Immobilienentwicklungen. Teilweise wurden auch Gelder an verschiedene SORAVIA-Unternehmen mit dem Hinweis „allgemeine Projekte“ vergeben. Sogar an die SORAVIA Investment Holding flossen Mittel.
Sachwalterbericht kommt Anfang Juli: SORAVIA erklärte auf Nachfrage, dass der Sachwalter bei der insolventen SC Finance Four seine Begutachtung weitgehend abgeschlossen hat und ab Anfang Juli mit seinem Bericht zu rechnen sei.
Der Markt glaubt dem Fondsmanagement des UniImmo: Wohnen ZBI immer noch nicht
Das Ende der Preisträumereien
05.07.2024 ▪ Liebe Leserinnen und Leser,
diese Woche lesen Sie einen ausführlichen Beitrag zu offenen Immobilienfonds im Allgemeinen und den UniImmo: Wohnen ZBI im Speziellen.
Ende 2023 nahm der KanAm-Fonds Leading Cities Invest eine außerordentliche Bewertungsreduzierung um zehn Prozent vor. Nun folgte der UniImmo: Wohnen ZBI von Union Investment mit einer Abwertung des Fondsvermögens um knapp 17 Prozent.
Offene Immobilienfonds lassen ihre Immobilien vierteljährlich von externen Gutachtern bewerten, deren Unabhängigkeit durch die Beauftragung und Bezahlung seitens des Fondsmanagements fraglich ist. Der Wohnen ZBI zeigt, dass die Fondsgesellschaft oft unrealistisch positive Bewertungen veröffentlicht, die der Marktentwicklung widersprechen.
Wegen vermehrter Anteilsrückgaben muss das Fondsmanagement Verkäufe vornehmen, was die Schwächen in den bisherigen Bewertungen offenlegt. Die Zinssteigerungen und Immobilienpreisreduzierungen sind keine neuen Faktoren, dennoch wurden die AnlegerInnen über den wahren Wert getäuscht.
Eine Lösung für die drohenden Liquiditätsprobleme ist die ehrliche Bewertung der Portfolios, um das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen. Offene Immobilienfonds sollten die Marktbedingungen realistisch widerspiegeln, um Verkaufsszenarien zu vermeiden und mögliche Einstiegschancen zu bieten.
Fast 450 Emittentinnen von Vermögensanlagen sind insolvent
Kapitalmarkt in der Krise
12.07.2024 ▪ Liebe Leserinnen und Leser,
diese Woche habe ich wieder ein Potpourri an Themen kommentiert:
Insolvenzwelle auf dem Kapitalmarkt: Die aktuelle Insolvenzwelle in Deutschland nimmt rasant Fahrt auf und ist beispiellos am Kapitalmarkt. In über 30 Jahren Berufserfahrung habe ich noch nie eine derartige Häufung bei Emittentinnen von Vermögensanlagen erlebt.
Leistungsbilanzverschlechterung bei Exporo: Die Schwarmfinanzierungsplattform muss eine massive Verschlechterung seiner Leistungsbilanz hinnehmen, aktuell bei drei Wertpapieremissionen der Münchner Schwaiger Group. Viele Crowdfunding-Plattformen verzeichnen hohe Verluste, was die Renditen der AnlegerInnen insgesamt ins Minus treibt.
Rechtsstreitigkeiten bei Leonidas: Dr. Uwe Bröcker-Meub hat den AnlegerInnen des Fonds Leonidas XVI vorgeschlagen, Klagen in Frankreich aufgrund offenkundig verjährter Ansprüche einzustellen. Hundertausende Euro wurden für Beweissicherungsverfahren verschwendet, die kritische Beobachter als Scheingefechte bezeichnen.
Ermittlungen bei Deutscher Lichtmiete: Die Staatsanwaltschaft Oldenburg hat vor 2 ½ Jahren wegen verschiedener Verdachtsmomente Durchsuchungen bei der Deutschen Lichtmiete vorgenommen. Aktuell nun veranlasste Befragungen von AnlegerInnen offenbaren angesichts des harten Vorgehens eine völlig verantwortungslose Ermittlungsgeschwindigkeit.
Die Fristen zur Veröffentlichung der 2023er-Jahresabschlüsse sind für Vermögensanlagen-Emittentinnen abgelaufen.
AnlegerInnen tappen im Dunkeln
19.07.2024 ▪ Liebe Leserinnen und Leser,
diese Woche geht es um die Dunkelheit, mit der AnlegerInnen leben müssen:
Jahresabschlüsse 2023 noch nicht veröffentlicht: Sechs Monate nach Geschäftsjahresende sind viele Jahresabschlüsse immer noch nicht beim Bundesanzeiger abrufbar. Nur wenige Unternehmen haben bisher ihre Zahlen veröffentlicht.
Gelebte Intransparenz: ThomasLloyd hat seit Jahren keinen Respekt vor der deutschen Justiz gezeigt. In Großbritannien veröffentlichen sie nach Löschungsandrohung hohe Verluste bei der ThomasLloyd Group.
Strafzahlungen gegen die Falschen: Strafen wegen Transparenzverstößen belasten die AnlegerInnen zusätzlich. Der Leonidas Fonds XVII klagte erfolgreich gegen die Verantwortlichen.
Neue Interessensgemeinschaft gegen Rendity: Jörg Hoffmann gründete eine IG für geschädigte Rendity-AnlegerInnen. Er fordert mehr Aufklärung und Transparenz.
Alibifunktion des Anlegerbeirats: Der Bericht des Sachwalters der insolventen SC Finance Four GmbH bleibt den Anlegern verborgen. SORAVIA bestätigt die Alibifunktion des Anlegerbeirats.
Bergfürst-Anleger sammeln Stimmen: Die IG Bergfürst-Anleger will eine Gläubigerversammlung für das Projekt „Moxy Hotel Dortmund“ einberufen. Es fehlen noch einige Stimmen, um das Quorum zu erreichen.
Die Projektentwicklung LOISIUM Hospitality wurde auch durch die ProReal Private-Emissionen finanziert.
Weitere ProReal-Produkte in Zahlungsverzug
26.07.2024 ▪ Liebe Leserinnen und Leser,
diese Woche lesen Sie von einen ausführlichen Beitrag zum laufenden Insolvenzverfahren bei der OneGroup und deren angeblich unproblematischen Produkte der Private-Serie.
Beruhigungspille im Juni: Am 24. Juni schrieb OneGroup-Chef Uwe Richter, dass Anfang Juli die Zinsen für die ProReal Private 2 bis 11 fließen würden.
Enttäuschung: „Zufällig“ nach einer Presseanfrage wurden die AnlegerInnen mit den Zinszahlungen für das zweite Quartal 2024 vertröstet.
ProReal Deutschland 7: Auch hier werden immer mehr Probleme bekannt.
Insolvenzverfahren eröffnet: Bei der SC Finance Four hat das Amtsgericht das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung eröffnet. SORAVIA wird das Gutachten des vorläufigen Sachwalters den AnlegerInnen nicht offenlegen.
Drohender Totalausfall bei ProReal Europa 9 und 10: Immer stärker verdichten sich die Anzeichen, dass nur mit Rückflüssen von unter zehn Prozent zu rechnen ist.
Mündliche Verhandlung vor dem Landgericht Berlin, Auszüge aus dem EVDI-Exposé „Atelier-Wohnungen an der Burg II“
Gericht sieht EVDI-Anleger getäuscht
02.08.2024 ▪ Liebe Leserinnen und Leser,
diese Woche lesen Sie von drei Urteilen, die AnlegerInnen nach einem Zusammenschluss im Anlegerforum Investmentcheck.Community erstritten:
Gerichtsurteile gegen EVDI: Das Landgericht Berlin II hat entschieden, dass die Crowdfunding-Plattform EV Digital Invest AG (EVDI) wegen Täuschung der Anleger im Projekt „Atelier-Wohnungen an der Burg II“ Schadensersatz leisten muss. Das Gericht sah eine Verletzung des Anlagevermittlungsvertrags und bewertete die mangelhafte Plausibilitätsprüfung als entscheidend.
Fehlerhafte Informationen: EVDI bot die Finanzierung eines Mehrfamilienhauses in München an, wobei die Angaben über den Bautenstand und die wirtschaftliche Lage falsch waren. Schon vor dem Start des Fundings hatten die finanzierende Bank den Darlehensvertrag gekündigt und die Stadtwerke die Baustellenversorgung abgestellt.
Verteidigung von EVDI: EVDI behauptet, von der Emittentin getäuscht worden zu sein und selbst keine Anzeichen für eine drohende Insolvenz erkannt zu haben.
Hoffnung für weitere AnlegerInnen: EVDI hat bei diesem Funding offenbar blind den Angaben der Emittentin vertraut, was zu erheblichen Verlusten für die AnlegerInnen führte. Offenbar wurde bei diesem Folgefunding mit der Nummer „II“ keine vollständige Analyse mehr durchgeführt. Solche ungenügenden „Prolongationsprüfungen“ könnten auch bei anderen Fundings rechtliche Ansatzpunkte bieten.
Ist das Kapitalanlagegesetzbuch geeignet, Krisen im Sinne eines Anlegerschutzes besser zu meistern?
PROJECT: Jahrestag der Krise
09.08.2024 ▪ Liebe Leserinnen und Leser,
genau vor einem Jahr begann die Krise bei der PROJECT-Gruppe. Zeit für einen ersten Rückblick und die Frage, ob das Kapitalanlagegesetzbuch in diesem Stresstest funktioniert:
Anlegerverluste und mangelnde Transparenz: Seit den Insolvenzanträgen vom 9. August 2023 haben über 30.000 AnlegerInnen erhebliche Teile ihrer Investments verloren. PROJECT Investment hält wichtige Informationen zurück und beantwortet Fragen nicht, was bei einer BaFin-überwachten Kapitalverwaltungsgesellschaft nicht sein dürfte.
Aufsichtsratswechsel und Insolvenzrisiko: Der Austausch des Aufsichtsrats bei der PROJECT Investment AG durch Experten für Insolvenzrecht unterstreicht die Sorge um die zukünftige Stabilität des Unternehmens.
Finanzielle Verbindlichkeiten: Der Jahresabschluss 2022 zeigt, dass PROJECT Investment ihrer Muttergesellschaft ein Darlehen über 2,5 Millionen Euro gewährte und Eventualverbindlichkeiten über 4,2 Millionen Euro hat. Diese finanziellen Verpflichtungen könnten die Liquidität weiter belasten.
Zahlungsschwierigkeiten und Liquiditätskrise: Aufgrund ausbleibender Rückflüsse und notwendiger Stundungen von Gebühren droht eine Liquiditätskrise. Der Vorstand warnt sogar, dass offene Forderungen gegenüber Fonds möglicherweise nicht vollständig beglichen werden können.
Ungleiche Behandlung von Anlegergruppen: Während institutionelle AnlegerInnen bei Gebühren entlastet wurden, kam es bei Fonds für private AnlegerInnen nur zu Stundungen. Diese ungleiche Behandlung wirft entscheidende Fragen auf.
Unglaubliche 4,81 Prozent pro Jahr kosten geschlossene Publikums-AIF im Durchschnitt
Renditechance oder Kostenfalle?
16.08.2024 ▪ Liebe Leserinnen und Leser,
ein hitziges Thema, das zu den aktuellen Temperaturen passt, finden Sie diese Woche auf Investmentcheck. Es geht um die Wirkung von Kosten bei geschlossenen Publikums-AIFs.
Kostenwirkung und Entscheidungsfindung: Kapitalanlagen sind stark von statistischen Überlegungen geprägt, wobei Kosten eine entscheidende Rolle spielen. Professionelle Anleger berücksichtigen diese Aspekte, während PrivatanlegerInnen die Kostenwirkung häufig unterschätzen oder nicht kennen.
Rechtliche Vorgaben zur Kostenaufklärung: Trotz gesetzlicher Vorschriften zur Aufklärung über Kosten verstehen viele AnlegerInnen die tatsächliche Belastung nicht. Die Einführung der PRIIP-Verordnung sollte hier Abhilfe schaffen, wird jedoch oft unzureichend umgesetzt.
Beispiel PROJECT Metropolen 21: Der Fonds zeigt, wie schwer verständlich die tatsächliche Kostenwirkung für AnlegerInnen sein kann. Angesichts eines Missverhältnisses zwischen Kostenbelastung und Renditechance nach Kosten stellt sich schon die Frage, ob dies noch legal oder bereits Wucher ist.
Marktübersicht und Bedenken: Viele geschlossene Publikums-AIFs weisen nach Abzug der Kosten niedrige Renditen auf. Trotz konkreter Zahlen bleiben wichtige Zusammenhänge oft unklar, was zu Verwirrung und Unsicherheit führt.
Den vollständigen Beitrag mit konkreten Auswertungen zu 38 geschlossenen Publikums-AIFs lesen Sie hier: Renditechance oder Kostenfalle?
Verwirrung wird oft bewusst genutzt, um AnlegerInnen zu benachteiligen
Chaos führt zu Frust
23.08.2024 ▪ Liebe Leserinnen und Leser,
diese Woche geht es um chaotische Zustände, unter denen vor allem die AnlegerInnen leiden:
Kostenuntersuchung und Branchenreaktionen: Die Kostenuntersuchung von 38 geschlossenen Publikums-AIFs hat gezeigt, dass sich die Branche zunehmend passiv verhält und offenbar nur noch Ihren Niedergang verwaltet.
PROJECT-Fonds und KVG-Chaos: Beim PROJECT-Fonds Reale Werte 12 wurden trotz vorliegender Bilanz keine klaren Zahlen zum Abfindungsguthaben genannt, was auf ein Verwaltungskuddelmuddel bei der Kapitalverwaltungsgesellschaft (KVG) hinweist und zunehmend die Frage nach Insolvenzen bei einzelnen Fonds aufwirft.
ProReal Europa und Gläubigerversammlung: Am 12. September steht die entscheidende Gläubigerversammlung für die SC Finance Four an, bei der es um hohe finanzielle Verluste für die AnlegerInnen der ProReal Europa 9 und 10 geht, die sich aus einem bisher geheim gehaltenen Insolvenzplan ergeben werden
PI Pro Investor und Quadoro-Konflikt: Gesellschafterversammlungen fordern den Rauswurf der KVG Quadoro, die jedoch hohe Abstandszahlungen verlangt und so einem Neuanfang im Wege steht.
Cannerald AG und rechtliche Bedenken: Die Cannerald AG bietet eine Umwandlung von Kundengeldern in Genussscheine an, was rechtliche Fragen aufwirft und AnlegerInnen zur Vorsicht mahnt.
Um den vollständigen Beitrag lesen zu können, klicken Sie hier: Chaos führt zu Frust
Bleiben Sie robust.
Ihr
Stefan Loipfinger
P.S.: In den nächsten zwei Wochen mache ich Urlaub. Den nächsten Newsletter werden Sie also am 13. September 2024 von mir erhalten.
diese Woche geht es um Ihre Meinung und um Abschreibungen auf verschiedenen Ebenen:
UniImmo: Wohnen ZBI:Die Stiftung Warentest spricht nach einer Analyse des Fonds von „Unregelmäßigkeiten“. Drei Themen wurden besonders stark kritisiert.
SORAVIA: Der österreichische Projektentwickler sammelt Geld für eine Projektentwicklung, bei der AnlegerInnen der ProReal-Produkte schlecht aussehen. Immer mehr verdichten sich die Gerüchte, dass ProReal Europa 9 und 10 nur vier Prozent Quote erwarten können.
In eigener Sache: Seit ein paar Tagen können AnlegerInnen Produktanbieter auf Investmentcheck bewerten. Nicht neu aber doch anders …
#DTV24, Diskussion mit Sascha Hingst, Friedrich Merz, Ramona Pop, Prof. Dr. Armin Nassehi und Wolfgang Schuldzinski
Standortvorteil durch Verbraucherschutz
27.09.2024 ▪ Liebe Leserinnen und Leser,
diese Woche geht es um Verbraucherschutz auf verschiedenen Ebenen:
#DVT24: Der Deutsche Verbrauchertag in Berlin war eine spannende Veranstaltung. Kanzlerkandidat Friedrich Merz hält davon aber wenig und will die Eigenverantwortung stärken. #Selbst_schuld.
OneCrowd/Seedmatch: Die Klagewelle rollt, auch wenn es kein Selbstläufer geworden ist. Verjährungsthemen hemmen, aber die Nachrangklausel wird von vielen Gerichten als unwirksam eingestuft. #Nachrang_down.
ProReal Europa 9 und 10: Auf der Gläubigerversammlung der SC Finance Four wurden keine Beschlüsse gefasst. Der Zeitgewinn ist ein Erfolg, um SORAVIA einzubremsen. #Gläubigerrechte_vor
Super-Hack: Ist ThomasLloyd Opfer eines Hackerangriffs geworden? Der Anbieter bestreitet das, die AnlegerInnen hoffen auf spannende Erkenntnisse. #Cyberhelden
Pro Investor: Quadoro und WIDe scheinen endlich über eine einvernehmliche Lösung bei den PI Pro Investor Immobilienfonds zu verhandeln. #Zeit_wird’s.
Aurimentum: Der Goldanbieter R&R Consulting hat im August die Jahresabschlüsse 2022 und 2023 veröffentlicht. ‘22 war schlimm, aber ‘23 wirft Fragen auf. #Fraglich_bleibt‘s
Mit dem Verkauf einer Hotelimmobilie in Nordrhein-Westfalen sollen endlich die Zinsen für die AnlegerInnen ProReal Deutschland 7 fließen.
Salamitaktik missfällt nicht nur Vegetariern
04.10.2024 ▪ Liebe Leserinnen und Leser,
diese Woche geht es um Salamitaktiken auf dem grauen Kapitalmarkt
Leonidas: Die Aufräumaktionen gehen weiter. Das Landgericht Nürnberg-Fürth hat nun ersten AnlegerInnen des Leonidas III aufgrund von Prospektfehlern Schadensersatz zugesprochen.
Steiner & Company: Der nächste Fonds ist insolvent. Außerdem taucht plötzlich mit einer OKTAGON ein neuer Player auf, der an die Steiner’sche Gebührenwurst möchte.
One Group: In bester Salamimanier wird den AnlegerInnen des ProReal Deutschland 7 verkauft, dass zwar alles gut sei, aber die Zinsen leider nun wieder nicht bezahlt werden können. SORAVIA verkauft ein Hotel, um Geld für die überfälligen Zinsen zu beschaffen.
ThomasLloyd: Zum wiederholten Mal werden die AnlegerInnen von drei Fonds bezüglich der Ausschüttungen vertröstet. Die Salamischeiben sind mittlerweile so dünn, dass sie durchsichtig sind.
Rendity stellt das Neugeschäft ein und konzentriert sich auf die Verwaltung des Bestandes
BaFin und Anlegerinteressen: Ein Dilemma
11.10.2024 ▪ Liebe Leserinnen und Leser,
diese Woche geht es um mit Füßen getretene Anlegerinteressen:
BaFin und Verfügungsbeschränkungen: Der BaFin-Chef Mark Branson betont den Schutz der Verbraucherinteressen, jedoch zeigt sich, dass bei Skandalanbietern wie PROJECT die vorgeschriebenen Verfügungsbeschränkungen oft nicht eingetragen werden. Dies könnte zu erheblichen Nachteilen für Anleger führen, wenn Insolvenzverwalter aktiv werden.
UDI und Kanzlei Mattil: Peter Mattil spielt eine zentrale Rolle in den UDI-Insolvenzverfahren, während die Unsicherheit über die Vermögenswerte der Anleger anhält. Die Kanzlei Mattil warnt Anleger vor drohender Verjährung und empfiehlt rechtliche Schritte, doch dies birgt Risiken.
Rendity stellt Neugeschäft ein: Die Crowdfinanzierungsplattform Rendity hat entschieden, kein Neugeschäft mehr zu akquirieren, um sich auf bestehende Projekte zu konzentrieren. Diese Entscheidung deutet auf eine Krise im Immobilienmarkt hin, da viele Projekte bereits leistungsgestört sind.
Portfolioverkauf beim UniImmo: Die ZBI Zentral Boden Immobilien verkaufte 7.800 Einheiten zur
Liquiditätsbeschaffung, doch Details zu den Verkaufspreisen bleiben vorerst unbekannt. Anleger warten auf Transparenz, um zu erfahren, wie stark die Immobilien tatsächlich abgewertet wurden.